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Hamamelis (Zaubernuss)

Hamamelis – Die bezaubernde Zaubernuss
Hamamelis

Mitten im Winter, im Jänner oder Februar sprießen in manchen Zierhecken kleine gelbe Blüten. Die zausigen Blütenblätter gehören der Hamamelis, auch Zaubernuss oder Hexenhasel, im Englischen Witch Hazel genannt. Mit der Hasel-(nuss) ist sie aber nicht verwandt.

Der Strauch oder kleine Baum gehört zur Familie der Hamamelidaceae, der Zaubernussgewächse und kann je nach Standort 3 bis 5 oder sogar bis zu 10m hoch werden. Später im Jahr tragen die Zweige Blätter, die jenen der Haselnuss ähneln.

Der Name Zaubernuss stammt übrigens von der Verwendung der Zweige als Wünschelrute.
Dies ist z.B. in Japan üblich.

5 verschiedene Arten sind in Nordamerika und Ostasien heimisch und bezaubern nicht nur durch ihre bizarren Blüten.

In den Gärten findet man meist die winterblühenden Arten aus Asien wie Hamamlis japonica und Hamamelis mollis sowie zahlreiche hübsche Hybride.


Blüten der Hamamelis intermedia, einer Hybride aus den in Asien beheimateten Arten Hamamelis japonica und  Hamamelis mollis.

 

Welche Pflanzenteile werden verwendet?

Die in der Medizin und Kosmetik bekannte Hammamelis, ist die herbstblühende Art Hamamelis virginiana, die aus Nordamerika stammt und dort schon von den Ureinwohnern als Heilpflanze geschätzt wurde. Verschiedene Stämme bereiteten aus den Blättern und Zweigen einen Tee, der u.A. zur Schmerzlinderung oder zur Behandlung von Hautverletzungen eingesetzt wurde.

In der modernen Medizin werden die Blätter und  die Zweigrinde der Virginischen Zaubernuss, Hamamelis virginiana arzneilich verwendet. So sind im Europäischen  Arzneibuch Aqua Hamamelidis, Hamameliswasser sowie die getrockneten Pflanzenteile Cortex Hamamelidis, die Rinde und Folium Hamamelidis, das Blatt beschrieben.


Getrocknete Blätter der Zaubernuss (Folium Hamamelidis)

Während die Rinde vor allem Gerbstoffe wie Hamamelitannin und freie Gallussäure enthält  sind die wesentlichen Inhaltsstoffe der Blätter neben Gerbstoffen ätherisches Öl, Flavone, Chinasäure oder Saponin.

 

Anwendungen in der Pflanzenheilkunde/Phytotherapie

Das Hamameliswasser (Aqua Hamamelidis ) ist ein Hydrolat. Dieses wird durch Destillation der Zweige mit Wasser gewonnen. (Genauso wird auch Rosenwasser aus den Blütenblättern der Rose gewonnen.)

Das Hamameliswasser wird wegen seiner adstringierenden (zusammenziehenden) und entzündungshemmenden Wirkung gerne in Salben oder anderen Präparaten zur äußerlichen Anwendung verarbeitet.

Auch in der Kosmetik ist die Zaubernuß ein gerne verwendeter Bestandteil in Cremen, Salben oder Gesichtswässern. Besonders bei zu Ekzemen, Neurodermitis oder Akne neigender Haut aber auch in Präparaten nach der Rasur oder dem Waxing ist die Anwendung sehr beliebt, weil sie auch bei Juckreiz rasche Linderung bringt. Hier bietet sich das Aufsprühen des reinen Hydrolats (Hamameliswasser) an.

Für eine stärkere Wirkung werden aus Rinde oder Blättern Tinkturen oder Fluidextrakte hergestellt, die dann meist in Zubereitungen zur Behandlung von Hämorrhoiden (z.B.  in Form von Haemorrhoidensalben oder Zäpfchen) zum Einsatz kommen. Hier werden dann die stärkere adstringierende Wirkung der Gerbstoffe und die gefäßabdichtende Wirkung der Flavonoide besonders geschätzt.

Auch zur Behandlung schlecht heilender Wunden werden Hamamelissalben gerne eingesetzt. Eine weitere Anwendungsart wären Umschläge, die man mit einem Tee aus den Blättern oder verdünnter Tinktur machen kann.

 

Hamamelis in der Homöopathie

In der Homöopathie wird die Tinktur aus der frischen Rinde und den Wurzeln zubereitet.

Hamamelis ist eine Arznei, die schon um die Mitte des 19. Jahrhunderts geprüft wurde und auf eine lange Tradition ihrer homöopathischen Anwendung zurückblicken kann.

Auch bei der homöopathischen Anwendung stehen Venenprobleme und venöse Stauungen sowie Hämorrhoidalleiden im Mittelpunkt. Hier werden in Anlehnung an die pflanzenheilkundliche Verwendung vorwiegend Tiefpotenzen bis D6 eingesetzt. Diese haben eine gefäßabdichtende Wirkung und können so zur Linderung der Beschwerden wie Schmerzen oder Schwellungen führen.


Da venöse Stauungen sich nicht nur in den Beinen oder Armen bemerkbar machen, kann Hamamelis bei bestimmten Formen von Kopfschmerz, Menstruationsbeschwerden oder auch bei Stauung in den Bauchvenen eingesetzt werden. Es kann also durchaus sein, dass Ihr Homöopath die Arznei Hamamelis auswählt, obwohl Sie weder an Krampfadern noch an Hämorrhoiden leiden.

Autor: Mag. pharm. Barbara Tell